Seit über einem Jahr
bereits bin ich dem Brotbacken verfallen.
Was aus einer
"gesundheitlichen Notsituation" heraus entstand, entwickelte sich
schnell zu einer Leidenschaft.
Von Anfang an aber musste
ich immer eine Extrawurst braten Veränderungen an den Rezepten vornehmen, nie
konnte ich sie genau so lassen, wie sie aufgeschrieben standen. Teils geschah
das aus Unverträglichkeiten heraus, teils aber auch, weil irgendwelche Zutaten
meinen Geschmack nicht trafen.
Und nun kreiere ich hin
und wieder meine ganz ureigenen Rezepte.
Dabei handelt es sich in
der Regel nicht um "Huschhusch"-Rezepte, denn diese sind zwar schnell
gemacht, leider bleibt dabei aber meist auch gewaltig viel Geschmack auf der
Strecke. Dieser kann sich erst wirklich entfalten, wenn man dem Teig genügend
Zeit zum Reifen gibt. Und dazu benutze ich gerne Vorteige, egal ob einen
Hefevorteig, der 12 Stunden im Kühlschrank auf seine Weiterverarbeitung wartet,
oder ein Brühstück, ein Quellstück oder einen Autolyseteig.
Das mag alles wie
spanische Dörfer klingen, ist in Wirklichkeit aber keine Hexerei.
Tja... und vor einiger
Zeit entdeckte ich den Buchweizen für meine Brotteige. Eigentlich ist er nur
bedingt dafür geeignet, denn Buchweizenmehl enthält kein Gluten und genau
dieses Klebereiweiß braucht man aber, damit das Brot schön aufgeht und nicht
flach wie ein Kuhfladen wird. Daher baue ich, wenn ich Buchweizen verwende,
davon nur einen Anteil zwischen 25 und 30% in die Rezepte ein.
Dies hier ist mein
allererstes, sehr leckeres Buchweizenbrot mit Kartoffeln und Joghurt. Durch den
tatarischen Buchweizen, den man hier in der Eifel bekommt, ist das Brot
tatsächlich grün. Viel grüner als das Foto vermitteln kann. Meist bekommt man
in anderen Gegenden "nur" Silberbuchweizen zu kaufen, dem diese grüne
Farbe fehlt. Die übrigen Eigenschaften sind aber weitgehend identisch. Von
daher kann er durchaus 1:1 ersetzt werden.
Ich beziehe das
Buchweizenmehl direkt von meiner lieben Nachbarin Hilde, die noch eine alte
Mühle betreibt.
Dieses erste
Buchweizenbrot habe ich Eifelzwilling getauft.
![](https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiTr1F6tPZ3bA0EG5r7bBtf-rJ15WkNcc0Ak7ROjq3zvP7OoKek_u5r7Mr_k09YIuX1N2w_M7x_GTdvVI2EQQykFOcN8jBNIITmHHMAxhsYUeR5ygXLXoTWKeeBnijzV5FdlIpgddGm6-E/s320/P6040028.JPG) |
Eifelzwilling frisch aus
dem Ofen
|
Hier ist das Rezept:
Eifelzwilling
Zutaten
300 g Weizenmehl 1050 + 150 g Wasser
100 g Dinkelmehl 630 + 1 g Hefe + 75 g
Wasser
150 g Buchweizenmehl
100 g Kartoffeln gekocht
100 g Joghurt (entspr. 89 g Wasser)
11 g Hefe (10 + 1)
1 TL Backmalz
1 TL Honig
11 g Salz
Vorteige
am Vortag: 100 g Dinkelmehl 630 plus 1 g Hefe plus 75 g Wasser für 12 Stunden leicht kühl und abgedeckt stehen lassen.
Autolyseteig: 300 g Weizenmehl 1050 und 150 g Wasser vermischen und abgedeckt für 1,5 Stunden stehen lassen.
Hauptteig
Aus Vorteigen und restlichen Zutaten einen Teig herstellen im
Thermomix, 4 Min./Knetstufe
Gare
30 Minuten Teigruhe,
anschließend falten.
40 Minuten gehen lassen,
nochmals falten. Dann nochmals
30 Minuten gehen lassen,
anschließend den Teig aus der Schüssel nehmen und die Gase etwas ausstoßen.
Aber bitte nur vorsichtig, nicht alle zerstören.
Den Teig in zwei Teile
teilen, anschließend wirken und schleifen.
Die Teigteile in den
gefetteten und bemehlten Römertopf geben à 40 Minuten Stockgare.
Backen
Den Römertopf in den
kalten Ofen geben, unterste Schiene bei 240 °C.
50 Minuten backen, dann
den Deckel entfernen und weitere 10 Minuten ohne Deckel und nochmal 10 Minuten
ganz ohne Römertopf.
Guten Appetit!