Montag, 27. Juli 2015

Grüne Hilde (Buntes Buchweizen-Karottenbrot)

Seit über einem Jahr bereits bin ich dem Brotbacken verfallen. 
Was aus einer "Notsituation" heraus entstand, entwickelte sich schnell zu einer Leidenschaft. 

Von Anfang an aber musste ich immer eine Extrawurst braten Veränderungen an den Rezepten vornehmen, nie konnte ich sie genau so lassen, wie sie aufgeschrieben standen. Teils geschah das aus Unverträglichkeiten heraus, teils aber auch, weil irgendwelche Zutaten meinen Geschmack nicht trafen.


Und nun kreiere ich hin und wieder meine ganz ureigenen Rezepte.

Dabei handelt es sich in der Regel nicht um "Huschhusch"-Rezepte, denn diese sind zwar schnell gemacht, leider bleibt dabei aber meist auch gewaltig viel Geschmack auf der Strecke. Dieser kann sich erst wirklich entfalten, wenn man dem Teig genügend Zeit zum Reifen gibt. Und dazu benutze ich gerne Vorteige, egal ob einen Hefevorteig, der 12 Stunden im Kühlschrank auf seine Weiterverarbeitung wartet, oder ein Brühstück, ein Quellstück oder einen Autolyseteig. 
Das mag alles wie spanische Dörfer klingen, ist in Wirklichkeit aber keine Hexerei.

Tja... und vor einiger Zeit entdeckte ich den Buchweizen für meine Brotteige. Eigentlich ist er nur bedingt dafür geeignet, denn Buchweizenmehl enthält kein Gluten und genau dieses Klebereiweiß braucht man aber, damit das Brot schön aufgeht und nicht flach wie ein Kuhfladen wird. Daher baue ich, wenn ich Buchweizen verwende, davon nur einen Anteil zwischen 25 und 30% in die Rezepte ein. 


Hier habe ich ein einfaches, aber sehr leckeres Buchweizenbrot mit Karotten kreiert und durch den tatarischen Buchweizen, den man hier in der Eifel bekommt, ist das Brot tatsächlich grün. Viel grüner als das Foto vermitteln kann. Meist bekommt man in anderen Gegenden "nur" Silberbuchweizen zu kaufen, dem diese grüne Farbe fehlt. Die übrigen Eigenschaften sind aber weitgehend identisch. Von daher kann er durchaus 1:1 ersetzt werden. 

Ich beziehe das Buchweizenmehl direkt von meiner lieben Nachbarin Hilde, die noch eine alte Mühle betreibt. Das Brot habe ich nach ihr benannt: Grüne Hilde.

Ein Kastenbrot ist auch für Anfänger gut geeignet.

Grüne Hilde


Vorteig:

150 g Dinkel-Vollkornmehl
150 g Wasser
1,2 g Hefe (kann auch nur 1 g sein, falls man keine Feinwaage hat)

Zutaten vermischen und abgedeckt (Tupperschüssel) 12 Stunden in einem relativ kühlen Raum stehen lassen.

Hauptteig:

Vorteig
450 g Dinkelmehl 630
225 g Buchweizenmehl
150 g Joghurt
17 g Salz
16,5 g Hefe
1 TL Honig oder Rübenkraut
1 TL Backmalz
120 g geriebene Karotten
225 g Wasser

Alle Zutaten, bis auf die Karotten, in die Küchenmaschine geben und 3 Minuten auf Stufe 1 verkneten.
Karotten zufügen und weitere 2 Minuten (davon die letzte Minute auf Stufe 2) kneten.

Teigruhe und Gare:

Den weichen Teig 30 Minuten abgedeckt ruhen lassen, dann einige wenige Umdrehungen mit dem Knethaken.
Teig in der Schüssel der Küchenmaschine weitere 20 Minuten abgedeckt gehen lassen, noch ein paar Umdrehungen mit dem Knethaken.
1,5 kg-Brotform einfetten (Margarine) und den Teig einfüllen.
Abgedeckt (gut geeignet ist ein großer Müllbeutel, ca. 50 l Inhalt) 40 Minuten gehen lassen (leichte Untergare, evtl. 5 Minuten länger gehen lassen).

Backen:

Während der letzten 40 Minuten Gehzeit, Backofen rechtzeitig auf 240°C Ober-/Unterhitze vorheizen. Backen bei fallender Hitze von 240°C auf 180°C (s.u.), ca. 60 Minuten.

Brotform auf der untersten Schiene einschieben und Ofen ordentlich schwaden.
Nach ca. 5 Minuten Brot vorsichtig mit scharfem Messer einschneiden und nochmals Schwaden geben.
Nach weiteren 15 Minuten Hitze reduzieren auf 210°C für 20 Minuten.
Anschließend Hitze nochmals verringern auf 180°C. 10 Minuten weiter backen, dann


Brot aus der Form nehmen und nochmals 10 Minuten ohne Form backen. Klopfprobe machen.

Nudeln mit Mettwurst


Ich muss voran schicken, dass ich mich mit Mengenangaben meist etwas schwer tue, ich koche mehr nach Gefühl als nach exakten Maßeinheiten. 
Ich hoffe, dass du dich trotzdem nicht abschrecken lässt, denn falsch machen kann man im Grunde genommen nichts. Lass dich also inspirieren, ein wenig auszuprobieren.

Das Rezept klingt vielleicht ein wenig ungewöhnlich, ist auch nix Besonderes und erfüllt nicht einmal den Status „kalorienarm“. 
Aber es schmeckt wirklich hervorragend, wenn man deftige Küche mag, und es geht auch sehr schnell.


So einfach und doch so gut!


Man nehme pro Person 1 Mettwurst = westfälische Mettenden, schneide diese in Scheiben und fülle sie in einem größeren Topf, der bereits ein wenig Öl (ca. 1 EL) enthält. 
Nun brate man die Mettwurst rundherum an.

In manchen Gegenden kennt man Mettwurst nicht unter 
diesem Namen, evtl. hilft dieses Foto weiter?



Bei z.B. 4 Mettwürsten nehme ich 1 - 2 Zwiebeln (je nach Größe und Lust und Laune) und habe sie im Idealfall bereits vor dem Anbraten der Mettwurst in feine Würfelchen geschnitten.
Wenn die Mettwurst leicht angeröstet ist, dürfen die Zwiebeln zusammen mit ihr im Topf Party feiern. Immer rein damit und umrühren, bis die Zwiebeln glasig angeschwitzt sind.

Wie ihr sehr, halte ich mich selbst nicht immer an 
meine Vorgaben und werfe Zwiebeln und Mettwurst 
schon mal zur gleichen Zeit in den Topf. 
Das macht es noch einfacher. 



So sieht das Ganze nach dem Anbraten aus.



Das war doch bis hierher ganz leicht, ne? Und die meiste Arbeit ist auch schon getan!
Als Nächstes kommen rohe, also ungekochte Nudeln ins Spiel… äh… in den Topf.
Ich bevorzuge für dieses Gericht Spiralnudeln, Penne kann man aber auch nehmen.
Jo, die Menge… gute Frage… Also ich nehme für 4 Personen 500 g Nudeln (und die 4 bis 5 Mettwürstchen plus die 1-2 Zwiebeln und 2-3 Brühwürfel)). Mal essen wir das alles auf, mal reicht es am nächsten Tag noch für 2 Leute. Du siehst, Mengen sind wirklich relativ. ;-)
Am besten nimmst du so viele Nudeln, wie ihr normalerweise esst, dann passt das schon.
Die rohen Nudeln schüttest du nun einfach auf die Mettwurstscheiben und gießt so viel Wasser an, dass es von der Menge her kurz unterhalb (ca. einen Finger breit) der Nudeln steht.

Das Wasser sollte nicht über den Nudeln stehen, 
sondern leicht darunter.


Dazu fügst du noch 2-3 Brühwürfel (ich nehme immer die fette Brühe von Maggi oder neuerdings selbst hergestellte Brühpaste, davon dann 2-3 gehäufte TL), je nach gewünschter Würzigkeit des Gerichts. 

Das alles lässt du nun kurz aufkochen und drehst dann die Temperatur so weit runter, dass das Wasser nur noch leicht simmert, also kurz unterhalb der Kochgrenze. Jetzt kommt der schwierigste Teil des Ganzen: Deckel auf den Topf und abwarten, bis die Nudeln gar sind. Das dauert ca. 15-20 Minuten. Das Wasser sollte dann fast vollständig aufgesogen worden sein.

Zu diesem Gericht passt am besten ein grüner Salat oder ein Tomatensalat. Aber auch fertiges TK-Gemüse (Buttergemüse, bestehend aus Erbsen, Möhren, Mais und Blumenkohl) schmeckt lecker darin.




Guten Appetit!

Dienstag, 21. Juli 2015

5:2 - Asiatisch gebratener "Reis"

Kennt ihr schon das 5:2 Fastenfest? Nein?
In Wirklichkeit heißt es 5:2 Diät. Aber das klingt so negativ. Also nenne ich es Fastenfest, weil ich denke, dass ein positiver Umgang mit dem Abnehmen nur nützlich ist und es um vieles leichter macht.

Es handelt sich dabei um ein sogenanntes intermittierendes Fasten. Das heißt, das Fasten wird immer wieder unterbrochen. Es gibt also Fastentage und Tage, an denen völlig normal gegessen wird. Glücklicherweise überwiegen die normalen Esstage. Davon gibt es 5 pro Woche, Fastentage demzufolge nur 2.

Verbreitet wurde diese Form der Ernährung von Michael Mosley, einem britischen Journalisten, der sich vor allem medizinischer Themen annimmt und dessen Sendungen in der BBC einen festen Platz haben.

Mosley war eigentlich auf der Suche nach einer Ernährungsform, die einen Menschen "gesünder altern" lässt. Abnehmen ist bei 5:2 also nicht das Hauptziel, sondern eher ein Nebeneffekt und geht demzufolge auch eher langsam. In erster Linie geht es darum, den Stoffwechsel auf Trab und quasi in eine Art "Reparaturmodus" zu bringen.

Man isst 5 Tage in der Woche völlig normal und an 2 frei wählbaren und auch austauschbaren Tagen darf man als Frau nur 500 kcal bzw. als Mann 600 kcal essen.
Das ist nicht wirklich viel, aber das Gute daran ist, dass es trotzdem gut durchzuhalten ist, weil man sich immer sagen kann, dass man am nächsten Tag wieder normal essen darf. Und bis dahin sind die meisten Gelüste Schnee von gestern.

Und heute war wieder so ein Fastenfesttag. Meist versuche ich, mich an diesen Tagen mit Low Carb zu ernähren. Daher gibt's gleich mal ein Rezept dazu. Lasst euch überraschen.





Asiatischer gebratener "Reis"


Zutaten:


1 Blumenkohl, in Röschen geteilt (ca. 800 g)
1 rote Paprika (ca. 175 g)
2 Karotten (ca. 195 g)
2-3 Frühlingszwiebeln (ca. 70 g)
2 Eier
ca. 20 - 40 ml Sojasauce (Menge nach Geschmack)
100 g gekochter Schinken, in Scheiben
30 g Sonnenblumenöl
etwas Salz
Chinagewürz
etwas glatte Petersilie


Die Gewichtsangaben in Klammern beziehen sich auf das fertig geputzte Gemüse.

Zubereitung:

Den Blumenkohl im Thermomix oder in einer anderen Küchenmaschine in 2 Portionen zerkleinern (TM: 2 Sek./Stufe 7). 

Auf den beiden Fotos sieht man nur je die Hälfte. 

Paprika in feine Streifen, Karotten in Scheiben, Schinken in kleine Rechtecke und Frühlingszwiebeln in feine Ringe schneiden.

Um ein besseres Bratergebnis zu erzielen, den Blumenkohl auf 2 Portionen aufteilen. Die erste Hälfte in 2 TL ÖL in einem beschichteten Topf oder einer ausreichend großen Pfanne (am besten mit hohem Rand) anbraten und häufiger wenden. Dabei etwas salzen.

Sobald die erste Portion Blumenkohl angebraten ist, mit der zweiten Portion ebenso verfahren. Dazu die letzten beiden TL Öl verwenden.
In eine zweite beschichtete Pfanne ebenfalls 2 TL Öl geben und das restliche Gemüse anbraten und kräftig würzen mit Sojasauce und Chinagewürz. Je nach gewünschtem Biss, kann man damit bereits beim Anbraten der ersten Blumenkohlportion beginnen oder etwas später. Deckel auflegen und sanft weiterschmoren.
In der Zwischenzeit die beiden Eier mit ca. 2-3 EL Sojasauce würzen.Sobald die zweite Portion Blumenkohl fertig angebraten ist, die Eiermasse darübergeben und unter Wenden solange weiterbraten, bis kaum noch Feuchtigkeit vorhanden ist.Anschließend das Gemüse aus der 2. Pfanne zufügen und alles gründlich mischen.

Mit gehackter glatter Petersilie bestreuen und gleich servieren.


Montag, 20. Juli 2015

Meine Leidenschaft für "grünes Brot"



Seit über einem Jahr bereits bin ich dem Brotbacken verfallen.
Was aus einer "gesundheitlichen Notsituation" heraus entstand, entwickelte sich schnell zu einer Leidenschaft.

Von Anfang an aber musste ich immer eine Extrawurst braten Veränderungen an den Rezepten vornehmen, nie konnte ich sie genau so lassen, wie sie aufgeschrieben standen. Teils geschah das aus Unverträglichkeiten heraus, teils aber auch, weil irgendwelche Zutaten meinen Geschmack nicht trafen.

Und nun kreiere ich hin und wieder meine ganz ureigenen Rezepte.
Dabei handelt es sich in der Regel nicht um "Huschhusch"-Rezepte, denn diese sind zwar schnell gemacht, leider bleibt dabei aber meist auch gewaltig viel Geschmack auf der Strecke. Dieser kann sich erst wirklich entfalten, wenn man dem Teig genügend Zeit zum Reifen gibt. Und dazu benutze ich gerne Vorteige, egal ob einen Hefevorteig, der 12 Stunden im Kühlschrank auf seine Weiterverarbeitung wartet, oder ein Brühstück, ein Quellstück oder einen Autolyseteig.
Das mag alles wie spanische Dörfer klingen, ist in Wirklichkeit aber keine Hexerei.

Tja... und vor einiger Zeit entdeckte ich den Buchweizen für meine Brotteige. Eigentlich ist er nur bedingt dafür geeignet, denn Buchweizenmehl enthält kein Gluten und genau dieses Klebereiweiß braucht man aber, damit das Brot schön aufgeht und nicht flach wie ein Kuhfladen wird. Daher baue ich, wenn ich Buchweizen verwende, davon nur einen Anteil zwischen 25 und 30% in die Rezepte ein.

Dies hier ist mein allererstes, sehr leckeres Buchweizenbrot mit Kartoffeln und Joghurt. Durch den tatarischen Buchweizen, den man hier in der Eifel bekommt, ist das Brot tatsächlich grün. Viel grüner als das Foto vermitteln kann. Meist bekommt man in anderen Gegenden "nur" Silberbuchweizen zu kaufen, dem diese grüne Farbe fehlt. Die übrigen Eigenschaften sind aber weitgehend identisch. Von daher kann er durchaus 1:1 ersetzt werden.
Ich beziehe das Buchweizenmehl direkt von meiner lieben Nachbarin Hilde, die noch eine alte Mühle betreibt.

Dieses erste Buchweizenbrot habe ich Eifelzwilling getauft.


Eifelzwilling frisch aus dem Ofen

Hier ist das Rezept:  


Eifelzwilling  


Zutaten

300 g Weizenmehl 1050 + 150 g Wasser 
100 g Dinkelmehl 630 + 1 g Hefe + 75 g Wasser 
150 g Buchweizenmehl
100 g Kartoffeln gekocht
100 g Joghurt (entspr. 89 g Wasser)
11 g Hefe (10 + 1)
1 TL Backmalz
1 TL Honig
11 g Salz


Zubereitung


Vorteige 

am Vortag: 100 g Dinkelmehl 630 plus 1 g Hefe plus 75 g Wasser für 12 Stunden leicht kühl und abgedeckt stehen lassen.

Autolyseteig: 300 g Weizenmehl 1050 und 150 g Wasser vermischen und abgedeckt für 1,5 Stunden stehen lassen.


Hauptteig

Aus Vorteigen und restlichen Zutaten einen Teig herstellen im Thermomix,  4 Min./Knetstufe

Gare

30 Minuten Teigruhe, anschließend falten.
40 Minuten gehen lassen, nochmals falten. Dann nochmals
30 Minuten gehen lassen, anschließend den Teig aus der Schüssel nehmen und die Gase etwas ausstoßen. Aber bitte nur vorsichtig, nicht alle zerstören.
Den Teig in zwei Teile teilen, anschließend wirken und schleifen.

Die Teigteile in den gefetteten und bemehlten Römertopf geben à 40 Minuten Stockgare.

Backen

Den Römertopf in den kalten Ofen geben, unterste Schiene bei 240 °C.
50 Minuten backen, dann den Deckel entfernen und weitere 10 Minuten ohne Deckel und nochmal 10 Minuten ganz ohne Römertopf.

Guten Appetit!